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Einweg Plastik Trinkhalm
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Thema des Monats Juni:

Das Verbot von Einweg-Plastikprodukten

Das Verbot von Einweg-Plastikprodukten

Am 3. Juli ist es so weit und das neue Gesetz zum Verbot von Einwegplastikprodukten tritt in Kraft. Ab diesem Tag dürfen dann EU-weit kein Einwegbesteck und -geschirr aus Plastik, keine Trinkhalme, Rührstäbchen, Wattestäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff sowie To-go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Essenbehälter aus expandiertem Polystyrol (bekannt als Styropor) mehr produziert werden.

 

Dies mag nun drastisch klingen und gerade Verbote sind politisch immer sehr umstrittene Maßnahmen. Jedoch sind diese Einschränkungen in Anbetracht der Umstände beinahe zwingend erforderlich. Die Abfall-Bilanz alleine von Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen betrug im Jahr 2017 mehr als 346.000 Tonnen, das entspricht in etwa der Ladung von zwei Containerschiffen. Dieser Abfall muss nicht entstehen, da es bereits heute unzählige Alternativen gibt und damit auch viel Abfall ganz einfach gesagt vermeidbar wäre.

 

Wir haben für Euch deshalb im Folgenden einige – bereits heute erhältliche – Alternativen aufgelistet, die dann ab dem 03. Juli die Kunststoffvarianten ersetzen werden.

 

1. Einwegbesteck und –Geschirr

Es hat schon etwas Praktisches, das muss man zugeben. Man veranstaltet beispielsweise einen Grillabend im Freien und möchte nicht das schwere Porzellan- oder Keramikgeschirr mitnehmen. Denn erstens muss man das hohe Gewicht tragen und zweitens kann es auch zerbrechen. Oder vielleicht reicht das eigene Geschirr auch nicht für die Anzahl der Gäste. Da mag der erste Gedanke wohl sofort sein: Hier nehmen wir Plastikgeschirr! Eine hervorragende und umweltfreundliche Alternative wäre jedoch Besteck und Geschirr aus Holz, das hat ein nicht ganz so hohes Eigengewicht wie das Pendant aus Keramik oder Porzellan und ist außerdem auch weitestgehend unempfindlich gegenüber Stürzen. Lediglich spülen muss man es natürlich noch. Aber der Umwelt zuliebe sollte man das doch mal in Erwägung ziehen. Bei größeren Veranstaltungen bietet es sich an, Geschirr zu mieten. Auch in hessischen Städten gibt es dafür verschiedene Angebote Ein Geschirrmobils inkl. Spülmaschine erhalten Sie z.B. bei der EAD Darmstadt (gegen Gebühr) und von der Stadt Bad Homburg sogar kostenlos.

 

2. Trinkhalme

Es gehört bei bestimmten Getränken einfach dazu. Und manche mögen sie, um den Genuss zu steigern. Trinkhalme sind schon sehr lange etabliert und insbesondere bei gekühlten Getränken mit Eiswürfeln sehr beliebt. Und weil so ein einzelner Trinkhalm keine besonders große Menge an Plastikmüll produziert, wird man wahrscheinlich auch kaum darüber nachdenken, dass diese Produkte millionenfach produziert, konsumiert und dann für ein einziges Getränk genutzt und anschließend entsorgt werden. Das geht auch nachhaltiger: Mit wiederverwendbaren Trinkhalmen aus Edelstahl, Glas und anderen, unzähligen und nachhaltigen Varianten. Teilweise gibt es auch Einweg-Alternativen aus nachhaltigen Materialien wie Papier, die jedoch eher nicht empfehlenswert sind, denn auch hier entsteht Abfall. Besser, ein Modell aus Edelstahl oder Glas, das spülbar und ein Leben lang wiederverwendbar ist.

 

3. Wattestäbchen

Die Kunststoff-Modelle haben ab dem 03. Juli ausgedient. Bereits heute gibt es zwei verschiedene Arten von Alternativen: Wiederverwendbar und Einweg. Wiederverwendbare Wattestäbchen haben meist einen Kopf aus weichem Gummi und lassen sich gut reinigen. Jedoch ist es aus hygienischen Gründen auch nachvollziehbar, dass man sich in diesem Fall lieber für ein Einwegprodukt entscheidet. Diese Alternativen bestehen dann aus einem Baumwoll-Kopf, der an einem (meist Bambus-) Holzstäbchen befestigt ist. Erhältlich sind diese bereits seit einiger Zeit im handelsüblichen Sortiment der Drogerien.

 

4. To-Go Getränkebecher

Für private Haushalte ist das in erster Linie kein großer Einschnitt, aber was, wenn man unterwegs ist, auf dem Weg zur Arbeit noch schnell einen Kaffee trinken möchte und sich vielleicht gerade nicht die Zeit nehmen kann, sich hinzusetzen? Es gibt seit einiger Zeit ein paar pfiffige Ideen, die vielleicht jetzt gerade durch das Verbot einen Aufschwung erleben könnten: Pfandsysteme mit Bechern lassen sich schon vielerorts finden und sind eine hervorragende und nachhaltige Alternative. Man erwirbt hierbei beispielsweise einen Becher für rund zwei Euro und kann ihn dann zurückgeben, oder auch für zukünftige Besuche behalten. Wer es individueller mag, kann natürlich gleich von vornherein einen eigenen Becher mitnehmen, sodass man diesen in der Tasche oder im Rucksack immer dabei hat. Empfehlenswert sind hier verschließbare Modelle, sodass die Restflüssigkeit nach dem Verzehr nicht austritt.

 

Wir hoffen, euch einen guten Einblick in die Vielfalt der Alternativen gegeben zu haben. Insbesondere machen diese Entwicklungen auch Mut, denn sie zeigen, dass Probleme auch immer Lösungen hervorbringen können. Und diese sind auch aus der Perspektive der Hessischen Plastikvermeidungsstrategie sehr begrüßenswert, sodass wir in unseren schönen Städten nicht mehr so häufig mit Bildern von überfüllten Mülleimern konfrontiert werden.