Thema des Monats

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Thema des Monats September:

Zero-Waste Badezimmer

Zero-Waste Badezimmer

 

Der Mensch sei ein Gewohnheitstier heißt es im Volksmund. Dabei sind es gerade unsere Gewohnheiten, die oftmals entscheidend sind und helfen können, die Welt – wenn auch nur im Kleinen – ein bisschen besser zu machen. Wie zum Beispiel im Badezimmer, bei der täglichen Hygiene. Oftmals ist uns gar nicht bewusst, wie viel Abfall hier entsteht, der häufig einfach vermeidbar wäre. Aus diesem Grund wollen wir euch hier einige Alternativen vorstellen, wie man es im Handumdrehen schafft, sein Badezimmer auf (beinahe) Zero Waste umzustellen – von großen Verpackungen bis zu kleinem Mikroplastik.

 

Duschen und Haare waschen

Flüssigseife, Duschgel, Shampoo, Conditioner – all das hilft uns nicht nur bei der Körperhygiene, sondern ist leider auch meistens in Kunststoff verpackt. Durch den hohen Wasseranteil sind die flüssigen Varianten dieser Produkte außerdem um ein Vielfaches weniger ergiebig als ihre festen Pendants.
Daher raten wir zur plastikfreien Alternative und empfehlen fürs Duschen Naturseife am Stück und für die Haare festes Shampoo oder Haarseifen. Die gibt’s mittlerweile nicht nur in den meisten Drogerien, sowie in Bio- und Unverpacktläden, sondern enthalten auch kein schädliches Mikroplastik. Als Conditioner eignet sich eine saure Rinse aus einer Mischung aus Essig und Wasser. Auch flüssiges Shampoo lässt sich einfach selbst herstellen. Hierzu ca. 15 Gramm Natur- oder Kernseife in 250ml kochendes Wasser geben und umrühren, bis sich die Seife ganz aufgelöst hat. Wenn sich die Lauge auf Handwärme abgekühlt hat, kann man nun nach Belieben ätherische Öle, Kräuter oder Kokosmilch hinzugeben. Und fertig ist das verpackungsfreie Shampoo. Wer sich noch etwas inspirieren lassen möchte, findet im Internet weitere nützliche Rezepte.

 

Hände waschen

Nachfüllbar hin oder her – ein nicht zu unterschätzender Anteil des Plastikmülls aus dem Badezimmer entsteht durch Seifenspender. Ganz ähnlich zu Duschgel ist die flüssige Seife weniger ergiebig als die feste Variante und Nachfüllpacks bestehen zumeist aus Plastik. Bei Verwendung von Seifenstücken tut man also nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern schont zusätzlich noch seinen Geldbeutel. Wer es unbedingt flüssig haben will, könnte auch – wie oben beschrieben – ein paar Gramm fester Seife in kochendem Wasser auflösen und die abgekühlte Lauge dann in einen bereits vorhandenen Spender geben. Eine Packung reicht so für mehrere Wochen und spart wertvolle Ressourcen.

 

Zähne putzen

Wie eingangs beschrieben: Gewohnheiten können etwas verändern. Und die meisten sind es wahrscheinlich gewohnt, ihre Zahnpasta aus der Tube zu drücken. Doch es geht auch anders. Seit einiger Zeit gibt es praktische Alternativen zu den Kunststofftuben: Feste Zahnpasta als Tabletten. Die Benutzung ist mindestens genauso einfach wie bei herkömmlicher Zahncreme: Einfach die Tablette zerkauen, bis sie sich aufgelöst und sich eine cremige Substanz ergeben hat, die Zahnbürste je nach Bedarf etwas mit Wasser anfeuchten und dann ganz normal Zähne putzen. Der Vorteil liegt hierbei nicht nur in der Einsparung von Verpackungsabfall (die Tabs kommen meist in Papier-Verpackungen) sondern auch darin, dass kein Mikroplastik enthalten ist, das ins Wasser und damit in die Umwelt gelangt. Die Tabletten gibt es in fast allen Drogeriemärkten und natürlich auch online zu kaufen. Einfach beim nächsten Einkauf Ausschau danach halten. Bei der Gelegenheit findet man dann auch Zahnbürsten, die aus nachwachsenden Rohstoffen wie etwa Bambus hergestellt werden. Diese muss man zwar auch nach einiger Zeit entsorgen, jedoch belasten sie nicht so sehr die Umwelt wie Kunststoffzahnbürsten.

 

Deodorant

Gut duften und sich frisch fühlen – den ganzen Tag. Wer will das nicht? Einfach morgens einsprühen und man ist für den Tag gewappnet. Doch was passiert mit der Aluminiumdose, wenn sie einmal aufgebraucht ist? Sie landet wohl oder übel im Müll. Und wenn man Glück hat, kann sie vielleicht recycelt werden.
Allerdings kann man Deo auch ganz einfach selbst herstellen und spart damit die Verpackung ein. Alles, was ihr dazu braucht, sind zwei Teelöffel Natron, einige Tropfen wohlduftendes ätherisches Öl und 100 ml Wasser. Zunächst muss das Wasser abgekocht werden, damit es keimfrei ist. Sobald es abgekühlt ist, die übrigen Zutaten beimischen und anschließend in einen Sprüh- oder Roll-On-Behälter abfüllen. Fertig! Dies ist übrigens nur eine Variante Deo selbst herzustellen. Im Internet findet man eine ganze Reihe von Rezepten für flüssige, cremige und feste Deos mit den verschiedensten Düften. Wem das allerdings ein bisschen zu abenteuerlich scheint, der kann sich im Drogeriemarkt nach umweltfreundlichen Deos umsehen. Mittlerweile gibt es ein vielfältiges Angebot, unter anderem an Deo-Sticks, also festen Deos mit Papierverpackung. Einfach mal ausprobieren…

 

Wattestäbchen

Zumindest darüber ist man sich europaweit einig: konventionelle Wattestäbchen sind eine vermeidbare Belastung für die Umwelt. Und genau aus diesem Grund sollen sie in der EU ab dem kommenden Jahr verboten werden. Nicht nur deshalb gibt es schon seit einiger Zeit plastikfreie Alternativen. Die meist aus Bambus und Baumwolle hergestellten Stäbchen sind dabei genauso leicht anzuwenden wie ihre Konkurrenzprodukte aus Plastik und zudem noch vollständig kompostierbar.

 

Rasieren

Auch wenn es unscheinbar wirkt: Die meisten modernen Rasierklingen lassen sich durch die Kombination von Metall und Kunststoff nur sehr schwer recyceln. Aus ökologischer Sicht sinnvoller und mindestens genauso zweckmäßig ist ein Gerät, das für die einen etwas antiquiert und für die anderen schlicht zeitlos elegant wirkt: Der Rasierhobel. Seine Klingen, die nur aus Metall bestehen, lassen sich sehr einfach recyceln und verursachen dementsprechend keinen Kunststoffabfall. Bloß ein bisschen Übung beim Rasieren ist erforderlich, aber nach wenigen Minuten sollte der Dreh raus sein und man rasiert sich stilsicher wie vor 50 Jahren. Der einzige Abfall, der entsteht, sind die Papierblättchen, in die die Klingen eingewickelt sind.

 

Fazit

Wie du bereits gesehen hast, gibt es viele Ansatzpunkte im Bad, bei denen du Verpackungen einsparen kannst. Schritt für Schritt kannst du so auf plastikfreie Produkte umstellen. Hierbei ist wichtig, dass du deine angefangenen Produkte natürlich erstmal aufbrauchen kannst, bevor du auf nachhaltigere Alternativen umstellst. Denn das Wegwerfen der angebrochenen Produkte wäre Verschwendung und alles andere als nachhaltig. Mittlerweile gibt es ein tolles und breites Angebot in den Drogerien, sodass die Umstellung auch preislich gesehen möglich ist. Und – wie oben bereits erwähnt- halten feste Seifen und Shampoos auch länger als die flüssigen Produkte. Das Selbermachen von Seifen und Shampoos macht natürlich zusätzlich viel Spaß, besonders, wenn man es mit Familie oder Freunden zusammen macht.

Hier findet ihr außerdem noch ein paar weitergehende Informationen über Mikroplastik in Kosmetik.