Abfallvermeidung auf hessischen Spielplätzen
Der Sommer ist da. Vielerorts freut man sich, dass die Corona-Beschränkungen gelockert wurden und nicht wenige möchten die neu gewonnene Freiheit nutzen, um mit ihren Kindern Zeit im Freien zu verbringen. Was eignet sich da besser als ein Ausflug zum nächstgelegenen Spielplatz? Doch einmal angekommen, findet sich vielerorts ein eher unangenehmes Bild vor: Zigarettenkippen, Glasscherben, Getränkedosen, sogar Spritzen und Kondome. Abfall auf öffentlichen Spielanlagen ist nicht selten ein Problem. So etwas möchte man nicht unbedingt seinen Kindern als Ort zum unbefangenen Spielen und Herumtollen zumuten. Dass Verschmutzung der Spielplätze nicht nur in Hessen ein ernstzunehmendes Problem ist, zeigt beispielsweise eine Forderung der Deutschen Umwelthilfe: Ginge es nach dem gemeinnützigen Verein, solle das illegale Entsorgen von Zigarettenkippen bundesweit unter empfindlicher Geldbuße von mindestens 200 Euro sanktioniert werden – und Rauchen auf Spielplätzen generell verboten werden.
Littering…
Wie man das Problem des öffentlichen Litterings (engl. Vermüllung) in den Griff bekommt, damit beschäftigten sich auch Psycholog*innen der Humboldt Universität zu Berlin in einer Langzeitstudie.
Die Gründe für das bewusste oder unbewusste Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfall scheinen Bequemlichkeit, Faulheit und Gleichgültigkeit zu sein. Vor allem junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren lassen ihren Müll unachtsam in der Öffentlichkeit liegen. Dagegen helfen wahrscheinlich nur Aufklärung und soziale Kontrolle.
Insgesamt gibt es jedoch auch Gründe für vorsichtigen Optimismus: So sei die Bevölkerung sensibilisierter für das Thema Abfall und Maßnahmen gegen Littering würden große Zustimmung erfahren.
Und genau solche Initiativen möchten wir euch im Folgenden gern vorstellen.
… und was man tun kann.
Jene Zustimmung zeigt sich beispielsweise auch an der Gründung von Initiativen gegen Abfall. Wer also selbst aktiv werden möchte und seinen Teil dazu beitragen möchte, dass Kinder wieder unbeschwert auf Spielplätzen herumtoben können, dem sei beispielsweise eine Patenschaft für einen Spielplatz empfohlen: Die gemeinsame Initiative des Kinderbüros Frankfurt und des Grünflächenamts, Spielplatzpaten, lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger dazu ein, Verantwortung für ortsnahe Spielplätze zu übernehmen und so gemeinsam vorhandene Spielmöglichkeiten für Kinder vor Ort zu verbessern.
Auch die 2018 in Frankfurt gegründete Initiative frei:spiel setzt sich für dasselbe Thema ein und hat sich zum Ziel gesetzt, Spielplätze ungefährlicher zu machen, den Eltern zumindest diese Sorge zu nehmen und – ganz entscheidend – Aufklärungsarbeit zu leisten. So sollen Jugendliche und Erwachsene in dieser Angelegenheit sensibilisiert werden und wenn möglich dazu bewegt werden, nächtliche Aktivitäten wie Abhängen oder Feiern auf andere Plätze zu verlagern. Wer sich von der Initiative angesprochen fühlt, kann direkt mit Daniel Sesay von frei:spiel Kontakt aufnehmen oder durch ein „Like and Share“ – seine Unterstützung zeigen.
Wichtig ist schließlich, dass vielen Menschen die Problematik verschmutzter Spielplätze bewusst wird. Denn je mehr Menschen erreicht werden, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch ein Umdenken stattfindet. So kann auf ein wenig beachtetes, doch stets präsentes Thema aufmerksam gemacht werden, damit das Spielen auf unseren Spielplätzen wieder unbeschwert möglich ist.