Plastikfasten
Bei der alljährlichen Fastenzeit zeichnet sich seit einigen Jahren ein immer beliebter werdender Trend ab: der Verzicht auf Plastik.
Der vielseitige Werkstoff kommt in allen Bereichen unseres Lebens vor; von der Lebensmittelverpackung über die PET-Flasche bis hin zu Mikroplastik in Shampoo oder Kosmetik: Laut BUND produziert Deutschland jährlich 12,6 Mio. Tonnen Plastik, davon werden knapp 6 Mio. Tonnen weggeworfen, meist nach nur einmaligem und kurzzeitigem Gebrauch. Im europäischen Vergleich sind wir damit zweifelhafter Spitzenreiter, annähernd ein Viertel des Gesamtverbrauchs geht auf unser Konto.
Besonders betroffen von der Plastikflut sind unsere Meere. Schätzungen zufolge landen jährlich 13 Mio. Tonnen in den Ozeanen, wo sich bereits mindestens 150 Mio. Tonnen angesammelt haben. Eine Plastikflasche braucht etwa 450 Jahre um zu verrotten. Wenn sie durch Seegang, Salz und Sonne zu kleineren Teilen zerfällt bleibt das Material für Meeresbewohner weiterhin gefährlich: Es verstopft ihre Mägen. Nahrung und Wasser können nicht mehr aufgenommen werden.
Was können wir tun, um diesem Plastikwahn entgegen zu wirken? Wir haben hier ein paar nachhaltige Tipps aus vier verschiedenen Lebensbereichen für Euch zusammengestellt!
1. Lebensmittelverpackungen
Statt verpackte Waren aus dem Supermarkt einzukaufen, lohnt sich ein Gang auf den Markt. Hier gibt es Obst und Gemüse meist lose und unverpackt zu kaufen. Transportiert werden die Einkäufe idealerweise mit einem Jutebeutel oder Einkaufskorb.
2. Getränke
Hier wäre es auf jeden Fall ratsam, Mehrwegflaschen, am besten aus Glas zu verwenden. Die sind wesentlich umweltfreundlicher als Einwegflaschen!
3. Toilettenartikel
Wer Haar- und Körperseife statt Shampoo und Duschgel verwendet, kann so vermeiden, dass das in vielen Produkten enthaltene Mikroplastik in die Umwelt gelangt.
4. Reinigung
Auch bei Reinigungszeug gibt es umweltfreundliche Alternativen: am besten greift man auf Naturschwämme, Spültücher aus Baumwolle und Edelstahlschwämme aus dem Bioladen zurück.
Um auf dieses Thema aufmerksam zu machen, startet der BUND in diesem Jahr auch wieder eine Aktion unter dem Hashtag #Plastikfasten. Alle Interessierten werden dazu aufgerufen, ihre Tipps für ein plastikfreies Leben auf Facebook, Twitter und Co. zu teilen.
Von heute auf morgen plastikfrei zu leben, wäre sicher eine große Hürde für die meisten von uns. Realistischer ist es, sich und seine Gewohnheiten schrittweise umzustellen und so Stück für Stück ein bisschen mehr für die Umwelt zu tun. Falls also noch jemand etwas Inspiration sucht, hätten wir hier noch ein paar weiterführende Tipps.
Nicht zuletzt weil das Fasten hilft, Selbstverständliches bewusst zu hinterfragen und wieder neu zu schätzen, leistet es dadurch einen Beitrag zu mehr Wohlbefinden und man tut gleichzeitig etwas für die Umwelt! Also: Macht mit, es lohnt sich!