Nachhaltige (Weihnachts-)Dekoration
Es ist soweit: wir sind im letzten Monat dieses Jahres angekommen. Der Dezember steht für duftende Plätzchen, Kerzenschein, Tannenzweige, Heißgetränke und Besinnlichkeit. Dezember bedeutet auch, dass Weihnachten vor der Türe steht – und damit auch ein noch größerer Abfallberg! Schätzungen zufolge wächst unsere Müllproduktion in der Weihnachtszeit um bis zu 20 Prozent. Grund genug, bei all den Feierlichkeiten auch an unsere Umwelt zu denken! Neben Verpackungen kann nämlich auch Dekoration schädlich für die Natur sein – zum Glück gibt es aber einige umweltfreundliche Alternativen, die wir hier vorstellen.
Umweltfreundliche Kerzen
Echte Nachhaltigkeit bei Kerzen ist leider schwer zu erreichen. Die meisten Kerzen sind aus Paraffin, das aus Mineralöl gewonnen wird. Stearinkerzen werden aus pflanzlichen und tierischen Fetten hergestellt. Für Stearin kommt in großen Mengen Palmöl zum Einsatz. Palmöl ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, dennoch ist er ökologisch gesehen hoch umstritten. In den Tropen werden dem Anbau von Ölpalmen jährlich riesige Flächen Regenwaldes geopfert. Wir alle sollten Kerzen viel bewusster gebrauchen und verbrauchen. Sie kosten unsere Umwelt oftmals einen hohen Preis. Für ein grünes Fest sollten wir daher mit Kerzen sehr sparsam umgehen und auf Teelichter in Aluminium gänzlich verzichten. Am ökologischsten sind Kerzen aus Stearin mit Bio-Palmöl oder Bio-Bienenwachs. Letztere sind im Christbaumkerzen-Format schon für ca. 1,50 € das Stück erhältlich.
Kerzen selbst herstellen
Der einfachste Weg, Kerzen selbst herzustellen hilft gleichzeitig bei der Müllvermeidung. Einfach alte Kerzenreste sammeln, nach Farben sortieren und im Wasserbad in einer Metalldose erhitzen. Für den Docht Baumwollgarn oder -faden verzwirbeln. Alte Einmachgläser bereitstellen, den zuvor geflochtenen Docht mit Hilfe eines quer aufliegenden Zahnstochers mittig auf das Gefäß legen. Das heiße, flüssige Wachs vorsichtig eingießen. Dann das Wachs fest werden lassen. Voilá – schon ist die Kerze fertig. Utopia bietet hier verschiedenste Varianten zum Nachmachen an.
Anstelle von alten Kerzenresten kann beispielweise auch Bienenwachs genommen werden. Eine Alternative sind Bienenwachsplatten. Diese kurz mit einem Fön erwärmen, damit sie sich einfacher formen lassen. Anschließend den Docht auf die kurze Seite der rechteckigen Platten legen, ihn an einer Seite länger hervorschauen lassen und das Bienenwachs eng einrollen. Schon kann sich der wohlige Duft des Bienenwachses im gesamten Zimmer ausbreiten.
Bei Smarticular findet ihr weitere Ideen, um Wachsreste zu nutzen, auch wenn der Docht der Kerze abgebrannt ist
Umweltfreundlicher Baumschmuck
Auch beim Baumschmuck ist nicht alles Gold was glänzt! Lametta enthält beispielweise umweltschädliches Blei und ist aus Kunststoff gefertigt. Gelangen die Glitzerfäden mit den Weihnachtsbäumen in Kompostier- oder Verbrennungsanlagen, wird das giftige Blei in der Umwelt verteilt und kann entsprechend über die Luft oder die Nahrung auch den Menschen erreichen. Daher bietet es sich gerade bei Baumschmuck an, selbst kreativ zu werden.
Baumschmuck selbst herstellen
Selbstgebastelter Baumschmuck bereitet sowohl Kindern als auch Erwachsenen Freude. Nüsse, Holz, Plätzchen, Stoffbänder, Obst und Figuren aus Papier, Holz, Stroh oder Wachs sind nur ein paar Beispiele, aus welchen Materialien sich umweltfreundlicher Baumschmuck herstellen lässt. Auch Alltagsgegenstände wie Zahnstocher können zum Basteln herangezogen werden.
Weihnachtsstern aus Zahnstochern
Mit der Heißklebepistole tröpfchenweise Kleber jeweils in die Mitte eines Zahnstochers geben und etwa sechs Holzstäbchen sternförmig befestigen. Einen roten Faden um die Mitte wickeln und daraus auch gleich eine Schlaufe knoten. Schon sind die Zahnstocher-Weihnachtssterne fertig!
Fröbelstern aus Papierresten
Ein Klassiker ist auch der Fröbelstern. Er wird aus jeweils vier schmalen Papierstreifen gefaltet. Tipp: wenn die Streifen beispielsweise aus einem alten Plakat oder Magazin ausgeschnitten werden, ergeben sich der hübsche Farbverläufe.
Weitere tolle Ideen findet Ihr zum Beispiel bei Utopia oder bei nachhaltigleben.ch.
Geschenkpapier
Übrigens: auch bei Geschenkpapier kann an Verpackungsmüll gespart werden! Um Geschenke schön zu verpacken, muss nicht zwingend gekauftes Papier herangezogen werden. Stattdessen können einfach alte Zeitungen und Magazinen zurechtgeschnitten und selbst bemalt werden. So entsteht eine ganz individuelle Verpackung. Wer ganz auf Papier verzichten möchte, überreicht das Geschenk einfach eingewickelt in einem Jutebeutel oder einer Baumwolltasche. Die können natürlich auch selbst bemalt und bedruckt werden. Die Beschenkten haben so gleich doppelt Freude, denn Sie können die „Verpackung“ auch direkt weiterverwenden.
Mit diesen Tipps wird Weihnachten sowohl für die Familie als auch die Umwelt ein frohes Fest. Viel Spaß beim Nachbasteln und eine besinnliche Adventszeit!