Slow Fashion
Wer an Abfall denkt, dem kommt meist nicht direkt Kleidung in den Sinn. Dabei sammelt sich in Zeiten der „Fast Fashion“ so einiges an Textilmüll an: Allein in Deutschland landen jedes Jahr geschätzte 1,5 Mio. Tonnen im Müll. Und davon ist das meiste nicht einmal kaputt, sondern oft nur „out of date“. Wege aus dem Wegwerf-Wahn gibt es viele – und diese sparen nicht nur Geld, sondern machen auch noch Spaß!
Wer kennt es nicht: Man steht vor dem Kleiderschrank und hat mal wieder gar nichts anzuziehen… Wobei, Moment. Wenn wir mal ehrlich sind: so ganz stimmt das nicht. Der Schrank ist nämlich bei den meisten von uns mehr als genug gefüllt. Laut einer repräsentativen Studie der Umweltorganisation Greenpeace liegen rund 5,2 Milliarden Kleidungsstücke in deutschen Schränken. Frauen besitzen dabei durchschnittlich 118 Kleidungsstücke, Männer 73 Teile, Strümpfe und Unterwäsche noch nicht einmal mitgezählt. Da dürfte also eigentlich genug Variation für jeden Tag sein. Doch weit gefehlt: Denn allein 40 Prozent des Schrankinhaltes werden selten bzw. nie getragen – sind also sozusagen reine Schrankdekoration.
Hinzu kommt, dass Kleidung immer mehr zur Wegwerfware verkommt: In Zeiten von 5-Euro-Shirts und 10-Euro-Hosen ist der Drang, die eigene Garderobe zu jeder Saison auszutauschen und den schnell wechselnden Trends zu folgen, hoch. Und so kommt es, dass fast jeder Zweite in der Studie angab, Schuhe, Oberteile und Hosen innerhalb weniger eines Jahres auszusortieren.
Am Ende der „Fast Fashion“ stehen letztlich nur Verlierer: Denn nicht nur, dass Fehlkäufe an der Tagesordnung sind und so unseren Geldbeutel unnötig belasten, die Wegwerfmentalität strapaziert zudem auch die Umwelt und die Gesundheit. Das führt die Dokumentation „The True Cost – Der Preis der Mode“ zum Teil sehr drastisch vor Augen.
Die Antwort auf „Fast Fashion“ ist dabei jedoch so einfach wie genial: „Slow Fashion“ – und das heißt vor allem bewusst konsumieren. Gebraucht statt neu, reparieren statt wegwerfen, zertifizierte Produkte statt billiger Massenware. Einige Anregungen haben wir hier für Euch zusammengestellt:
- Tauschbörsen für Kleidung gibt es mittlerweile auch online: Von Kleiderkreisel bis Zamaro.
- Tolle Upcycling-Ideen, mit denen Ihr alte Kleidung wieder auf Vordermann bringt, findet Ihr zum Beispiel bei Wunderweib. Selbst so mancher Designer entdeckt die Kunst aus alten Stoffresten Neues zu machen, wie der Spiegel berichtet.
- Und zu guter Letzt könnt Ihr mit „Rank a brand“ herausfinden, wie nachhaltig und fair die Kleidung ist, die Ihr kauft.
Mit diesen Tipps kommt Ihr gut angezogen durch jede Saison – und tut ganz nebenbei etwas für die Umwelt.