Nachhaltige Weihnachten
Weihnachtsmärkte, Lichterketten, Glühwein, ein Fest mit den Liebsten: Die Weihnachtszeit könnte so idyllisch und besinnlich sein, wäre da nicht die alljährliche Jagd nach Geschenken. Denn diese ist nicht nur stressig, sondern produziert auch Berge an Müll. Doch es geht auch anders. Wir haben für Euch einige Tipps zusammengestellt, wie Ihr das Jahresende nicht nur entspannter, sondern vor allem auch nachhaltiger gestalten könnt.
Weihnachten – das Fest der Liebe: Und das lassen sich die Deutschen so einiges kosten. Laut einer aktuellen GfK-Umfrage möchten 90 Prozent der Bürger etwas zu Weihnachten verschenken und planen, dafür durchschnittlich 280 Euro, 6 Euro mehr als im Vorjahr, auszugeben. Den Handel freut das: Er rechnet mit einem Umsatzvolumen für Geschenke von rund 14,3 Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft.
Für die Umwelt ist das jedoch eine echte Belastung: Die Geschenke im Milliardenwert werden in den meisten Fällen verpackt – und der Großteil der Verpackungen und Geschenkpapiere landet nach den Weihnachtstagen in der Tonne. So kommen allein zwischen Weihnachten und Neujahr rund 10 Prozent mehr Abfälle zusammen.
Damit diese Weihnachten die Mülltonnen nicht überquellen und Ihr trotzdem auf nichts verzichten müsst, haben wir für Euch ein paar praktische Tipps zusammengestellt:
Augen auf beim Weihnachtsbaumkauf
Klar, der Weihnachtsbaum gehört für die meisten einfach zu Weihnachten dazu. Rund 25 Millionen Christbäume werden auch dieses Jahr wieder in deutschen Wohnzimmern stehen. Schön soll er sein, doch wer die Umwelt schonen möchte, achtet beim Kauf auch auf die „inneren Werte“. Unter Umweltgesichtspunkten schneiden Weihnachtsbäume aus dem heimischen Forst und natürlich die Öko-Weihnachtsbäume am besten ab. Denn im Gegensatz zu den Bäumen, die im Dezember an jeder Straßenecke verkauft werden, stammen diese nicht aus Plantagen und sind weit weniger bzw. gar nicht mit Pestiziden behandelt. So gibt es im Wohnzimmer auch keine dicke Luft und Ihr könnt den frischen Tannengeruch so richtig genießen. Eine Liste zertifizierter Händler, auch in Hessen, hat Robin Wood zusammengestellt.
Daneben gibt es in immer mehr Gebieten Deutschlands die Möglichkeit, Weihnachtsbäume zu mieten. So landet der Weihnachtsbaum nach dem Fest nicht auf dem Müll, sondern kann dank des Topfes später wieder eingepflanzt werden.
Natürlicher Baumschmuck
Auch beim Baumschmuck könnt Ihr der Umwelt ganz einfach etwas Gutes tun: So solltet Ihr auf jeden Fall auf Blei-Lametta verzichten, denn dieses enthält umweltschädliches Blei. Gelangen die Glitzerfäden mit den Weihnachtsbäumen in Kompostier- oder Verbrennungsanlagen, wird das giftige Blei in der Umwelt verteilt und kann entsprechend über die Luft oder die Nahrung auch den Menschen erreichen. Die weit bessere Alternative ist auf umweltverträglichen Christbaumschmuck zu setzen: Nüsse, Holz, Plätzchen, Stoffbänder, Obst und Figuren aus Papier, Holz, Stroh oder Wachs. Beim Basteln sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Tolle Ideen findet Ihr zum Beispiel bei Utopia oder bei nachhaltigleben.ch.
Weniger ist mehr: Zeit statt Zeug
Die neue Spielkonsole, die fünften Sneakers, das dritte Handy: Klar, konsumieren macht Spaß. Aber seien wir mal ehrlich: Mit dem Gedanken von Weihnachten hat das recht wenig zu tun – und der Umwelt tut es auch nicht gerade gut. Also warum nicht einmal „Zeit statt Zeug“ verschenken? Ein gemeinsamer Waldspaziergang, ein Kochabend oder ein Zoobesuch gibt der/dem Beschenkten und Dir so viel mehr: nämlich ein tolles Erlebnis. Und ganz nebenbei spart Ihr jede Menge Verpackungsmüll ein.
Aus Alt mach Neu
Wenn Ihr Euren Liebsten aber doch gerne etwas unter den Weihnachtsbaum legen möchtet, dann versucht es doch mal mit etwas Selbstgebastelten. So spart Ihr Euch nicht nur den Weihnachtskaufrausch in überfüllten Geschäften, sondern könnt zugleich auch Euer Zuhause ausmisten. Denn aus alten Kleidungsstücken oder so manchem Gegenstand, der sonst auf dem Müll gelandet wäre, lassen sich individuelle Geschenke zaubern. So könnt Ihr Freunde und Familie mit kreativen Unikaten überraschen und gleichzeitig die Umwelt schonen. Bei Utopia und der Naturschutzjugend (NAJU) findet Ihr einige schöne Upcycling-Ideen.
Geschenke pfiffig verpackt
Teures Geschenkpapier kaufen, das wenig später wieder im Müll landet – das muss nicht sein. Gerade aufwendig geprägtes Geschenkpapier benötigt enorm viel Energie, um es zu recyceln. Besser ist es da, beim Auspacken mit Bedacht vorzugehen. So könnt Ihr es im nächsten Jahr ganz einfach wiederverwenden. Oder Ihr setzt direkt auf umweltfreundliche Alternativen aus Recyclingpapier, Kartons oder Zeitungspapier. Phantasievoll bemalt und mit Zweigen, getrockneten Blättern und Blumen beklebt, können sie ganz sicher mit jeder gekauften Variante mithalten – und schonen Umwelt und Geldbeutel.