Thema des Monats

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Thema des Monats Oktober:

Endlich plastikfrei!

Life in plastic, it’s not fantastic

Etwa 13 Millionen Tonnen Plastik gelangen jedes Jahr in die Meere und zerfallen zum Großteil zu Mikroplastik. 10 Prozent des Plastiks im Meer sind Mikroplastik-Pellets, die aussehen wie Fischeier. Für die verschiedenen Meerestiere hat diese Verwechslung negative Folgen: Verringertes Fortpflanzungs-, Wachstums- und Bewegungsverhalten, Entzündungen und erhöhte Sterberaten. Auch der Mensch wird in Zukunft von der Plastikflut betroffen sein – deswegen liegt es an uns, Alternativen zu entwickeln.

Wie entsteht Mikroplastik?

Man unterscheidet zwischen primärem und sekundärem Mikroplastik. Primäre Mikropartikel gelangen direkt in kleinster Form in die Umwelt. Sekundäres Mikroplastik entsteht durch die Verwitterung und Zersetzung von größeren Teilen Kunststoffmüll in der Umwelt und ist derzeit der Hauptverursacher von Mikroplastik in der Umwelt.

Hättet Ihr es gewusst? Das meiste (primäre) Mikroplastik (1.230 Gramm) pro Person und Jahr wird durch Reifenabrieb freigesetzt! Davon sind 88 Prozent auf Pkw zurückzuführen. Zum Vergleich: Der Faserabrieb bei der Textilwäsche kommt „nur“ auf 80 Gramm (pro Person/Jahr) und ist noch unter den Top 10 der wichtigsten Quellen für Mikroplastik. Das heißt: Weniger mit dem Auto zu fahren, spart nicht nur Abgase, sondern auch Mikroplastik ein.

Neben dem Abrieb von Reifen, Asphalt und Fahrbahnmarkierungen wird primäres Mikroplastik zum Beispiel als Schleifmittel in der Industrie eingesetzt und von Kunstrasen oder aus Kleidung während des Waschgangs freigesetzt. Manchen Kosmetika wird Mikroplastik sogar gezielt hinzugefügt.

Schön ohne Kunststoff

Wie kann man Mikroplastik im Badezimmer vermeiden? Zum einen kann man sich die Frage stellen, ob die eigenen Produkte Mikroplastik enthalten. Hierbei hilft zum Beispiel der BUND-Einkaufsratgeber. Besonders Peelings ist Mikroplastik häufig zugesetzt, aber auch einige Gesichtspflegeprodukte, Duschgele, Body-Lotions oder Make-ups können Plastikpartikel enthalten. Dabei erzielen pflanzliche oder mineralische Stoffe wie Tonerde, Kreide, Kieselerde oder Salz, geriebene Nussschalen, Oliven-, Trauben- oder Marillenkerne bzw. Weizenkleie in zertifizierter Naturkosmetik den gleichen Effekt. Der Zusatz von Mikroplastikpartikeln ist für zertifizierte Naturkosmetik nicht zugelassen.

Daneben kann im Bad aber auch Plastik allgemein reduziert werden, zum Beispiel durch

  • Verwendung von festem Shampoo/Duschgel,
  • Bevorzugung großer Packungen/Portionen (z.B. bei Toilettenpapier oder Seife) und
  • Ersetzen von (Einweg-)Rasierern aus Plastik durch einen Rasierhobel.

Plastikfreie Küche

Auch in der Küche kann man der Entstehung von Mikroplastik vorbeugen und Müll einsparen. Lang haltbare Produkte wie Reis, Nudeln, Öl oder Nüsse können in großen Verpackungen oder direkt unverpackt (z. B. in Unverpackt-Läden) eingekauft werden. Papier-Küchenrollen werden durch waschbare Stoff- oder Haushaltstücher, Backpapier durch wiederverwendbare Dauerbackfolie und Kaffeekapseln durch Filter- oder French Press-Kaffee ersetzt. Statt Frischhalte- und Alufolie gibt es langlebige Wachstücher. Und zum Spülen können Spülbürsten aus Holz mit passendem Wechselkopf eingesetzt werden.

Waschmaschine oder Plastikschleuder?

Jährlich werden beim Waschen allein in Europa rund 30.000 Tonnen Kunststofffasern ins Abwasser gespült. Vielleicht wird es in Zukunft möglich sein, Mikroplastik aus dem Wasser der Kläranlagen zu filtern. Bis dahin solltet Ihr auf ein paar Dinge achten, denn wie viel jeder Einzelne dazu beiträgt, hängt von den Materialien und der Art des Waschens ab:

  • Damit Mikroplastik gar nicht erst entsteht, beim Einkauf auf Naturfasern setzen
  • Auf Weichspüler verzichten, das reduziert den Abrieb
  • Wäsche sorgsam und auch nach Faserzusammensetzung trennen (z. B. Mikrofasertücher separat waschen)

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